Fangen wir im Dezember 1958 an, die Heessener Handballentwicklung und somit die Entstehung des SC Eintracht Heessen 01/45 Handball e.V. zu skizzieren.
Im damaligen TuS 01 Heessen wurde in besagtem Dezember aus 14 Spielern, die bis dato dem DJK angehörten, sich aber dem westdeutschen Handballverband anschließen wollten, erstmals eine Handballabteilung gegründet. Älter als Handball im TuS 01 war Handball aber im TuS 45 Heessen, dem somit klassischen Ortsrivalen. Diese beiden Vereine machten sich über die Jahre hinweg auch immer wieder Konkurrenz.
1970 begannen die Diskussionen darüber, wie man alle Heessener Sportvereine unabhängig vom Handball unter einem Vereinsdach zusammenführen könnte; man versprach sich dadurch vor Allem einen gewaltigen sportlichen und finanziellen Auftrieb. Dieser Trend ist im Übrigen heute wieder überall zu Beobachten, wenn auch die Gründe heute nicht ganz die Selben sein dürften und eher aus der Not geboren sind, dass Vereine auch immer weniger Mitglieder verzeichnen. Zunächst aber gelang dieses nicht in Gänze, sondern es schlossen sich zunächst der VfR und der TuS 45 unter den Namen SC Eintracht Heessen 22/45 zusammen. Bestrebungen aus Reihen des TuS 01 – besonders bei den jungen Handballern – sich ebenfalls der Eintracht anzuschließen, gab es auch. Sie führten aber zunächst nicht zu einer weitere Fusion. Um jedoch weiterhin einen vereinsinternen Streit darüber zu vermeiden, meldete der TuS 01 aber letztlich die Handballabteilung im Interesse der Sportler ab, so dass sich diese ohne Mannschafts- oder Spielersperren dem SC Eintracht Heessen 22/45 anschließen konnten. Aus den ehemaligen Ortsrivalen war somit im SCE über Umwege eine starke ambitionierte Handballtruppe entstanden.
Unter dem damaligen Vorsitzenden Paul Schulte, als Bankdirektor der Hammer Bank der Sponsor und treibende Motor der Heessener Vereinsfusion, wurde der SCE, nachdem sich auch die Tennisspieler des TC Blau-Gold Heessen angeschlossen hatten und eine Volleyballabteilung gegründet wurde, zum größten und erfolgreichsten Sportverein Hamms. Es wurden im ersten Jahr nach der Fusion sage und schreibe zwölf Mannschaften für den Spielbetrieb gemeldet. Zu Spitzenzeiten zähte der Verein, inzwischen auch mit einer eigenen Leichtathletikabteilung, 2700 Mitglieder. Im Schatten der besonders erfolgreichen Fußballer des SCE – immerhin Teilnehmer der Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga – und der Leichtathleten, die sogar Olympiateilnehmer in ihren Reihen hatten, fristeten die Handballer allerdings sportlich gesehen eher ein Schattendasein, galten aber in den eigenen Reihen immer schon als großer Familienverein.
Als sich dann Anfang bis Mitte der 80er Jahre der Niedergang der Hammer Bank als Großsponsor des Vereines abzeichnete, der schließlich in deren Ruin endete, war auch der SCE als Großverein mit hohen Schulden belastet. Die Existenz aller Abteilungen war gefährdet. Um wieder über eine eigene Finanzhoheit zu verfügen, trennten sich die einzelnen Abteilungen vom Hauptverein und gründeten unter dem Namen SCE eigenständige Vereine.
So wurde im März 1987 mit der Gründung des SC Eintracht Hamm Handball e.V. auch der Heessener Handballgeschichte ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Die Abteilung unter dem damaligen Vorsitz von Karl Piebrock hatte sich zunächst, wie andere Abteilungen auch, für einen Austritt aus dem Großverein SCE ausgesprochen und sich dann unter Hans-Jürgen Janowski als eigenständiger Verein aufgestellt.
1990 beschlossen die Mitglieder des nun wieder eigenständigen Vereins frei nach dem Motto „Zurück zu den Wurzeln“, den Vereinsnamen noch einmal zu ändern. Der Ort Heessen und der Zusatz 01/45 sollten wieder als Bestandteil des Namens dokumentieren, woher die Handballer vor Gründung des SC Eintracht stammten. So wurde am 08. Mai 1990 bei Amtsgericht Hamm SC Eintracht Heessen 01/45 Handball e.V. als neuer offizieller Vereinsname eingetragen.
Dieser langen Tradition des Heessener Handballsports verbunden wollen wir als SCE und Familienverein, als den wir uns heute 2020 immernoch oder wieder sehen, weiter dafür sorgen, dass Handball in Hamm auch nördlich der Lippe weiter eine Zukunft hat.
Der Vorstand
#HAMMERHandballTradition